Studienkonzept

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Ziel von BETTER-CARE

Eine Nachsorgebehandlung bei Brustkrebs, die beispielsweise an das Rezidiv- oder Metastasierungsrisiko der betroffenen Patientinnen und Patienten angepasst ist, wird zukünftig angestrebt. Derzeit fehlen in Deutschland jedoch Konzepte für die Umsetzung einer individuellen Nachsorgebehandlung.

Im Rahmen der BETTER-CARE Studie sollen ein fachübergreifendes Versorgungsnetzwerk nach Ende der primären Brustkrebsbehandlung entwickelt werden, um die Wirksamkeit eines Nachsorgekonzepts zu untersuchen, welches an die individuellen Bedürfnisse sowie das individuelle Risiko der Betroffenen angepasst ist. Dieses Konzept wird durch digitale Hilfsmittel unterstützt.

Studiendesign

Um zuverlässige und aussagekräftige Ergebnisse zu BETTER-CARE zu erhalten wird das Nachsorgeprogramm mit der herkömmlichen Brustkrebsnachsorge verglichen.

Hierzu werden alle teilnehmenden Brustkrebszentren zufällig entweder dem BETTER-CARE Nachsorgeprogramm (sogenannte Intervention) oder der Routine-Nachsorge (sogenannte Kontrolle) zugeordnet. Alle Patientinnen und Patienten eines Brustkrebszentrums, die an der Studie teilnehmen, erhalten demnach dasselbe Behandlungsangebot. Die teilnehmenden Patientinnen und Patienten können sich nicht aussuchen, ob sie der Kontroll- oder der Interventionsgruppe zugeteilt werden. Eine solche Studie wird als cluster-randomisierte Studie bezeichnet.

Schematische Darstellung zweier Cluster: Interventionsgruppe & Kontrollgruppe.

Es gibt jeweils 15 Interventions- und Kontrollzentren (Punktwolken). In jedem Zentrum werden ca. 38 Patient/innen (weiße Punkte) in die Studie aufgenommen.

Alle Teilnehmenden werden bei Aufnahme in die Studie und nach einem Jahr zu folgenden Themenbereichen befragt: allgemeine Informationen zur Person, Vorerkrankungen, Gesundheitsverhalten, Einnahme von Medikamenten, gesundheitliche Folgen der Therapie, psychisches Befinden, Zufriedenheit mit der Behandlung und Behandlungskosten.

Diese Themenbereiche werden zwischen Interventions- und Kontrollgruppe verglichen, um den Effekt des neuen Nachsorgekonzeptes beurteilen zu können.

Das Interventionskonzept zur Nachsorge umfasst folgende Komponenten:

Ein multidisziplinäres Nachsorgenetzwerk

Das lokale Netzwerk wird von den Brustkrebszentren koordiniert und umfasst beispielsweise Partnerinnen und Partner aus der neurologischen, kardiologischen, psychotherapeutischen oder physiotherapeutischen Versorgung.

Eine regelmäßige Bedarfsabfrage

Die Patientinnen und Patienten werden über eine App oder in Gesprächen mit dem Brustkrebszentrum zu ihrem Befinden, ihren Symptomen und ihren Bedürfnissen befragt. Je nach Bedarf werden im Anschluss weitere Behandlungsschritte eingeleitet.

Eine elektronische Patientenakte

Die elektronische Patientenakte dient der Dokumentation der Behandlungen. Sie unterstützt die Kommunikation im Netzwerk, da hierdurch Nachsorgeaktivitäten zentral dokumentiert werden können.

Im Studienprojekt BETTER-CARE dient myoncare als elektronische Patientenakte mit der zusätzlichen Funktion des Assessments, also das Ausspielen von Fragebögen an das medizinische Personal. Die Darstellung der Patientenverwaltung ist unten dargestellt:

Bild mit Beschreibung von myoncare und Screenshot; externer Link auf myoncare-Website.

Digitale Plattformen für die Betroffenen

Die zwei digitale Unterstützungsangebote im BETTER-CARE Projekt werden den Patientinnen und Patienten per App über zwei Plattformen zur Verfügung gestellt: PIA und ACTonCancer. Die PIA-Plattform und die PIA-App helfen als digitaler Begleiter der Studie die Nachsorge individuell auf die Bedürfnisse der Patienten anzupassen. Die digitale Lebensqualitätserfassung erlaubt eine sichere Kommunikation mit dem behandelnden Team – damit unseren Patienten schnell und unkompliziert geholfen werden kann.

ACTonCancer ist ein individualisiertes, psychologisches Selbsthilfeangebot, welches auf Prinzipien der Akzeptanz- und Commitmenttherapie basiert. Dabei können die Inhalte eigens von den Teilnehmenden ausgewählt und ein Umgang mit der eigenen Erkrankung erlernt werden sowie das psychische Wohlbefinden verbessert werden. Unterstützt wird die Intervention durch die App „ACTonCancer“, in der täglich das eigene Befinden angegeben werden kann.

Studienleitung

Die Aufgabe der Studienleitung, der Frauenklinik am Universitätsklinikum Würzburg, umfasst die Koordination aller Partner und Fördermittel sowie die inhaltliche Vorbereitung der Intervention.

Evaluation

Die Vorbereitung und Koordination wird durch das Institut für klinische Epidemiologie und Biometrie der Universität Würzburg (IKE-B) mit umgesetzt und methodisch unterstützt. Die Gesamtauswertung (Evaluation) der Studie wird ebenfalls durch das IKE-B durchgeführt. Hierfür stellt das IKE-B eine Datenbank bereit, in der die teilnehmenden Zentren die Forschungsdaten dokumentieren können. Expertinnen und Experten aus der Statistik, Methodik, Gynäkologie und Psychologie werten anschließend diese Daten aus.






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